A2Schritte weg von der Sklaverei
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In den meisten Kulturen dieser Welt wird nicht von der Gleichheit der Menschen ausgegangen. Vielmehr wird ungleiche Behandlung von Mann und Frau, Ehrbaren und Verachteten, Noblen und Sklaven, Alten und Jungen zwingend verlangt und sogar gewaltsam durchgesetzt. So war es auch im alten Europa.
So sei etwa gemäss der altgriechischen Religion die Frau als Strafe für den Mann erschaffen worden. Die Abstufung in der Welt der Götter wurde automatisch auch auf die Menschen übertragen. Im Hinduismus diskriminiert das Kastenwesen bis heute viele Millionen und auch das islamische Denken unterscheidet nach wie vor zwischen “Ehrbaren” und “Kuffar” (Ketzern).
Die Bibel dagegen ist das Buch, das ausgerechnet Menschen aus der untersten Stufe zu Helden macht: Beduinen wie Abraham, Sklaven wie Josef, Hirten wie David. Die Befreiung eines Sklavenvolkes ist die zentrale Geschichte der Thora. Jesus wird nicht in einem Schloss, sondern in einem Stall geboren, identifiziert sich mit den Armen und Ausgestossenen, und gibt sich selber hin, wie ein Krimineller gekreuzigt zu werden.
Seit seinem Beginn zieht das Christentum Frauen, Kinder und Verachtete an, wird deswegen sogar verspottet.
Sogar Sklaven gelten wie alle Menschen als im Bilde Gottes erschaffen, Jesus kümmerte sich um Ausgestossene, er starb für jeden Menschen und im Himmel wird es dereinst Menschen aus jedem Volk und jeder Art geben, die dort gleichwertig behandelt werden.
Durch verschiedene Reformbewegungen im Mittelalter kamen immer mehr Leute zur Überzeugung, dass auch der geringste Diener Grundrechte habe, welche auch die noblen Herren berücksichtigen müssten. Das ist seither nicht mehr aus dem europäischen Denken wegzubringen. Der Same war gesät. Es brauchte aber Zeit, bis er wuchs. Damit wurde ein Grundstein des modernen Weltbildes gesetzt, ohne den unsere Welt ganz anders aussehen würde.